Was ist Taiji?
Im Rahmen des Trainings wird der Alltagsverstand zur Ruhe gebracht, das ständige Gedankenkarussell unterbrochen. Der gesamte Körper und der Geist können entspannen. Die Muskeln können sich wieder dehnen und die Gelenke öffnen. Die Ausrichtung nach Innen führt zum aktivierten tiefen Verstand. Die inneren Sinne können wieder wahrgenommen und verfeinert werden. Dadurch entsteht inneres Wachstum und der Körper kommt wieder ins Gleichgewicht zwischen Innen- und
Außenwahrnehmung. Körper, Geist und Seele kommen wieder zusammen, wir finden Frieden in uns selbst, Ruhe und Gelassenheit. Wir sind wieder in der Lage Entscheidungen zu treffen, die für uns stimmig sind.
Taiji hat dreierlei Nutzen: Gesundheit, Selbstverteidigung und innere Entwicklung.
Von Außen sind harmonische Bewegungsabläufe zu sehen, einzelne Bilder die sich aneinanderreihen und teilweise wiederholen.
Die Choreografie kann einzeln oder in einer Gruppe vorgetragen werden. Beim genauen Hinsehen sind sich öffnende und schließende Gelenke sowie ein stetiges Sinken und Steigen zu sehen. Ist der Beobachter geschult und der Vortragende fortgeschritten, werden feine Veränderungen am Körper sichtbar.
Was man nicht sieht, ist die innere Ausrichtung und der aktivierte tiefe Verstand.
Du kannst 3 Arten Taiji finden
Bevor Du Dich entscheidest - ein praktischer Rat von Patrick Kelly:
"Es gibt ein ursprüngliches traditionelles Taiji, in dem die Schüler vorwärts gehen durch eine lange ernsthafte Ausbildung, die eine echte innere Evolution, ein tiefes Wohlbefinden und eine gewisse Fähigkeit zur Selbstverteidigung hervorbringt – letzteres eher auf der Grundlage innerer Verfeinerung als auf äußerer Kraft und Geschwindigkeit. Die sublime Erfahrung der vergangenen großen Praktiker wird weitergegeben, was von den Studierenden wie den Lehrern Anstrengungen erfordert. Die Lehrer gingen selbst durch solch ein langes Training bei ihren eigenen echten Lehrern.
Zweitens gibt es "heilendes" Taiji, bei dem man leicht übt, um sich äußerlich besser zu fühlen und sich vom Druck der Arbeit und des täglichen Lebens zu erholen. Wie beim modernen "Yoga" gibt es hier einen äußeren Wert, aber es führt nicht zu einer inneren Verfeinerung.
Drittens kannst du auch "gymnastisches" Taiji finden, wo alle esoterischen Trainingselemente verachtet und entweder schöne "Wushu"-Formen oder grobe Kampfbewegungen trainiert werden, manchmal mit Seidenuniformen, manchmal für den Wettkampf. Dieses Taiji wurde offiziell in den letzten 60-70 Jahren gefördert, hat aber wohl die raffinierte Subtilität der ursprünglichen Kunst verloren.
Diese letzten 2 Methoden werden in der Regel nur als Mittel zum Lebensunterhalt gelehrt. Die seicht ausgebildeten Instruktoren schaffen leichthin neue Bewegungen und Systeme, mit denen sie ihre eigenen simplen Ideen propagieren. Beide Methoden neigen dazu, die Anhaftung und Identifizierung mit dem Körper zu erhöhen (Konsolidierung des Ego). Dies ist weit ab vom großen Zweck der tiefen und subtilen Kunst des wahren Taiji.
Ich schlage vor, dass Du zweimal überlegst, bevor Du Deine Zeit in diese letzten 2 investierst – frage Dich, was in Deinem Leben wirklich wichtig ist, dann bleib Dir treu und triff Deine Wahl."
Nichts auf der Welt ist weicher und schwächer als Wasser. Und doch in der Art, wie es dem Harten zusetzt, kommt nichts ihm gleich.
Das Schwache überwindet das Starke, das Weiche übertrifft das Harte. Auf der ganzen Welt gibt es niemanden, der dies nicht wüsste, doch
niemand meistert die Übung (Vers. 78 TAO TE KING).